Wir wollen ja nicht den Tag vor dem Abend loben – es ist schließlich gerade erst Anfang März – aber wir sind uns ziemlich sicher, den Sommerdrink des Jahres gefunden zu haben. Die Limonaden von Something & Nothing schmecken nämlich genau so, wie ein perfekter Sommerdrink sein sollte: leicht, fruchtig, herrlich erfrischend und (ganz wichtig!) nicht übertrieben süß. Denn mal ehrlich – was gibt es Schlimmeres als diese klebrig-süße Schwere, die herkömmliche Limos manchmal hinterlassen? Wir setzen lieber auf spannende Geschmacksrichtungen wie Cucumber, Hibiscus & Rose oder Yuzu – nicht gerade das, was man an jeder Ecke findet. Dazu sind die Sodas zuckerfrei, kalorienarm und die perfekte alkoholfreie Erfrischung für den ersten Sommerabend. Wobei wir zugeben müssen: Die ersten Ideen für erfrischende Cocktail-Kreationen mit diesen Allroundern haben wir auch schon. Ob als Cocktail, Mocktail oder einfach pur – wir sind bereit. Der Sommer kann kommen!
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Something & Nothing | ab 24,74 € für 12 Dosen | somethingandnothing.co | FOTO: Something & Nothing
„Willst du ihn klassisch oder vertraust du mir?“ Wir haben den besten Cocktail unseres Lebens getrunken. Es war ein Old Fashioned – richtig hartes Zeug also – allerdings mit Ahorn- statt Zuckersirup und einem besonders rauchigen Single Malt Whisky. Serviert wurde er in einem runden Kristall-Tumbler in dem ein einziger, monolitischer Eiswürfel bis zum Rand in die Höhe ragte und das ganze Arrangement in einen geometrischen Augenschmaus verwandelte. Es schmeckte nach Lagerfeuer an einem lauen Sommerabend irgendwo in einem riesigen Wald voller Leben mit See und allem was dazu gehört. Die Thelonious Bar in der Berliner Weserstraße ist einer dieser Orte an denen man viel zu oft vorbei läuft. Klammheimlich beinahe schmucklos liegt sie da zwischen Falafelbude, lauten Kneipen und (zugegeben Neuköllns bestem) Inder. Drinnen gibt es wenig Licht – rechteckiger Raum um rechteckigen Tresen. Irgendwer hat tatsächlich ein paar Tulpen darauf gestellt, an den Rand versteht sich. Die Atmosphäre ist berauschend, es wird geraucht, im Hintergrund läuft stilecht Jazz, die Barkeeper sind Profis, keine Studenten. Sie seihen und kippen die Destillate gekonnt über die Rückhand in den Shaker, der Sirup läuft über einen 50 cm langen Silberlöffel, die Gläser sind allesamt eisgekühlt. Niemand streckt oder puncht zum Wohlgefallen des Gastes – Cocktails zubereiten bedeutet schließlich Arbeit an der Perfektion. Jeder Griff sitzt und wird von allen drei Barleuten mit Finesse und Hingabe ausgeführt, auch dann, wenn niemand zuschaut – wären sie allein oder im Dunkeln, sie würden es ganz genau so machen, ganz einfach weil es so gehört. Das ist unprätentiös, sympathisch und erfrischend gut. Wüssten wir es nicht besser, wir wähnten uns kurz irgendwo zwischen East London und Williamsburg. Wir sind in Berlin. Unser Cocktailgedicht kostet unter 10 Euro. Wir kommen wieder. Regelmäßig.
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Thelonious Bar | Weserstr. 202, 12047 Berlin | Mo.-So. 19-02 Uhr | www.thelonious-bar.de | Photo: Cielito Vivas